Die 5 Kennzahlen des Cashflows

Cashflow-Kennzahlen

In unserem Beitrag «Cashflow als wirksames Instrument für Unternehmen» haben wir Ihnen bereits die Bedeutung des Cashflows und die zwei Arten wie Sie den Cashflow ermitteln können erklärt. Heute widmen wir uns den 5 wichtigsten Kennzahlen des Cashflows. Wir zeigen Ihnen wie Sie die Kennzahlen des Cashflow ermitteln und interpretieren können.

Ermittlung und Interpretation der Kennzahlen des Cashflows

Sie können je nach Bedarf und Problemstellung verschiedene Kennzahlen bilden und aus ihnen Interpretationen ableiten.

1. Cashflow – Investitionsverhältnis

= CF / Nettoinvestitionen

Diese Kennzahl gibt an, ob die Unternehmung in der Lage ist, ihre Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen aus dem erwirtschafteten Cashflow zu finanzieren. Der Kennzahlenwert sollte höher als 100% sein, um Gewinnausschüttungen sowie Schuldrückzahlungen zu finanzieren. Sollte dieser Kennzahl kleiner als 100% sein, ist dies ein Hinweis, dass die Unternehmung zur Finanzierung von Investitionen Fremdkapital aufnehmen muss.

2. Gewinn – Cashflowverhältnis

= Gewinn / CF

Ein hoher Abschreibungsanteil am Cashflow bedeutet einen grossen Bedarf an Ersatzinvestitionen, d.h. dieser Teil des Cashflows wird für die Erhaltung des Produktionsapparates benötigt. Nur der Gewinnanteil kann für die Finanzierung von Erweiterungsinvestitionen, Gewinnausschüttungen oder Schuldenrückzahlungen verwendet werden.

3. Verschuldungsfaktor

= Effektivverschuldung / CF

Der Verschuldungsfaktor gibt Ihnen an, wievielmal (wie viele Jahre lang) Ihr letzter Cashflow erarbeitet werden müsste, bis Sie die Effektivverschuldung getilgt hätten. Je tiefer der Verschuldungsgrad ist, desto mehr Sicherheit besteht für die Gläubiger. Die Aussagekraft des Verschuldungsfaktors als Sicherheitskennzahl ist vor allem in Zeitreihenvergleichen sehr gross, weil bei wachsender Gefährdung der Unternehmung normalerweise der Zähler (Effektivverschuldung) steigt und gleichzeitig der Nenner (Cashflow) sinkt. Damit entsteht eine Art Hebelwirkung, und die ungünstige finanzielle Entwicklung wird besonders hervorgehoben. In der Praxis wird der Verschuldungsfaktor für die Bonitätsbeurteilung und die Kreditüberwachung, weil er sich sehr gut zur Insolvenzprognose eignet.

4. Zinsdeckungsfaktor

= Cashflow vor Zinsen / CF

Der Zinsdeckungsfaktor gibt Ihnen an, wie gut die Fremdzinsen aus Ihrer Geschäftstätigkeit bezahlt werden können. Der Zinsdeckungsfaktor hat gegenüber dem Verschuldungsfaktor den Vorteil, dass weniger die Summe der Schulden im Vordergrund steht, sondern hauptsächlich die durch die Verschuldung verursachten Belastungen durch den Zinsendienst. In der Praxis wird der Zinsdeckungsfaktor häufig für Zwecke der Bonitätsprüfung und zur Kreditüberwachung eingesetzt. Je höher der Zinsdeckungsfaktor ist, desto mehr Sicherheit besteht für den Gläubiger und dabei gelten Werte über 5 als sehr gut.

5. Cashflow-Marge

CF / Umsatz

Die Cashflow-Marge gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes als Geldzufluss verbleibt. Fällt die Cashflow-Marge zu klein an, sind alle andren Kennzahlen ungenügend. Bei der Unternehmensanalyse müssen Sie bei dieser Kennzahl einerseits ein Branchenvergleich und andrerseits die Entwicklung des Kennzahlwerts über eine Zeitperiode beobachten.


Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in unserem Blogbeitrag Cashflow-Optimierung für Schweizer KMU.

2 Kommentare zu «Die 5 Kennzahlen des Cashflows»

    1. Sehr geehrter Herr Steiger

      Vielen Dank für Ihren Kommentar bzw. Ihre Frage. Gern leiten wir Ihren Vorschlag «Kennzahlen des Cashflows in der Buchhaltungssoftware abbilden.» an unsere IT-Abteilung weiter. Ich muss Ihnen aber schon jetzt sagen, dass eine Umsetzung ungewiss ist, da derzeit und auch in den folgenden Monaten bereits viele Neuerungen umgesetzt werden. Als Kunde von Run my Accounts dürfen Sie sich deshalb bereits jetzt auf die kommenden Monate freuen.

      Viele Grüsse
      Anja Schweppe

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