Ganz nützlich diese Nutzwertanalyse

Entscheidungen anhand von Nutzwertanalysen

Was ist eine Nutzwertanalyse?

Sei es im privaten Leben oder im Geschäft, es gibt immer wieder Situationen in denen man einige Dinge miteinander vergleichen möchte. Meistens hat man aber wenige oder keine harten Daten zur Hand, sondern eher qualitative Informationen. in diesem Fall bietet die Nutzwertanalyse ein optimales Vorgehen um eine Bewertung anhand eines strukturierten Vorgehens vorzunehmen. Mit diesem Ansatz können Sie verschiedene Optionen oder Produkte basierend auf unterschiedlichen Kriterien bewerten. Sie können z.Bsp. IT-Projekte, Immobilien, etc. vergleichen und Alternativen bewerten.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie genauer, wie Sie eine solche Nutzwertanalyse angehen können, um eine bessere Entscheidungen treffen zu können und nicht nur auf Ihr Bauchgefühl zu hören.

Wie wende ich die Nutzwertanalyse an?

Die Durchführung einer Nutzwertanalyse kann ganz einfach anhand der folgenden 6 Schritte erklärt werden:

Schritt 1

Wichtig ist zu Entscheiden welche Produkte man miteinander vergleichen möchte. Als konkretes Beispiel verwende ich die Anschaffung eines Mitarbeiterfahrzeugs. Ich vergleiche drei Produkte, in meinem Fall, Mercedes, Volkswagen und Mini, die als Mitarbeiterfahrzeug in Frage kommen können.

 

Nutzwertanalyse: Festlegen der Produkte

 

Schritt 2

Als zweiten Schritt braucht es Beurteilungskriterien. Bei Fahrzeugen gibt es sehr naheliegende Kriterien wie Komfort, Preis, Leistung, etc. die dafür genutzt werden können. Sie sind völlig frei in der Auswahl und der Anzahl der Kriterien, die Sie für Ihre Analyse wählen.
Um einen aussagekräftigen Vergleich zu ermöglichen sollte man sich bereits im Vorfeld oder während dem Verfahren genauere Informationen über die verschiedenen Produkte und entsprechende Kriterienbereiche einholen.

 

Nutzwertanalyse: Definition der Kriterien

 

Schritt 3

Im nächstem Schritt werden die einzelnen Beurteilungskriterien priorisiert. Im vorliegenden Beispiel gewichte ich jeweils mit einem Multiplikator von 1 – 5. Je wichtiger ein Kriterium ist desto höher ist es bewertet. Hat ein Kriterium eine geringere Relevanz wird es entsprechend mit einem kleineren Multiplikator gewichtet. In meinem Beispiel zeigt sich, dass der Preis für die Anschaffung für mich am relevantesten ist und der Stauraum am wenigsten wichtig bewertet wird.

 

Nutzwertanalyse: Gewichtung der Kriterien

 

Schritt 4

Im vierten Schritt bewerten Sie die einzelnen Produkte zu den Beurteilungskriterien. Ich bewerte Sie von 1 – 10. Je höher die Bewertung ist, desto eher erfüllt das Kriterium meine Erwartungen. Eine tiefere Zahl in der Bewertung drückt aus, dass das Produkt bei diesem Kriterien meinen Ansprüchen nicht ganz entspricht. Ob Sie von 1-5, 1-10 oder 1-100 bewerten möchten ist Ihnen überlassen. Je nachdem wieviele Abstufungsmöglichkeiten für Sie nötig sind, um die unterschiedlichen Produktkriterien zu bewerten, legen Sie in der Skala fest.

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Nutzwertanalyse: Bewertung der Kriterien

 

Schritt 5

Als nächstes multiplizieren Sie die Gewichtung der Beurteilungskriterien (Multiplikator) mit den Bewertungen der Produkte. Das Resultat entspricht dem Teilnutzungswert, der die Bedürfniserfüllung jedes Produktkriteriums je Produkt anzeigt.
Ein hoher Wert vermittelt eine bessere Erfüllung der Erwartungen an das Produktkriterium.

 

Nutzwertanalyse: Teilnutzungswert

 

Schritt 6

Als letzten Schritt addieren Sie die Teilnutzungswerte pro Produkt, um die Gesamtbewertung zu erhalten. Das Produkt mit dem höchsten Wert stellt die beste Alternative dar. Es gibt an, welches Produkt in Abhängigkeit zur Wichtigkeit der Kriterien unsere Erwartungen am besten erfüllen kann.

 

Nutzwertanalyse: Nutzwert der Produkte im Vergleich

 

In unserem Beispiel würde ich mich für einen Mercedes C-Klasse als neues Mitarbeiter-Fahrzeug entscheiden, da es mit 252 Punkten die höchste Punktzahl erreicht hat.

 

Vorteile und Nachteile einer Nutzwertanalyse

Wie bei jeder anderen Analysemethode gibt es Vorteile aber auch Nachteile, die im folgenden dargestellt werden.

Vorteile

  • Entscheidungen können transparent aufgezeigt und gefällt werden.
  • Der Lösungsweg ist schriftlich, strukturiert und kann auch in Zukunft nachvollzogen werden.
  • Die Nutzwertanalyse kann Einzeln und im Team erstellt werden. Zudem bietet Sie sich auch als Grundlage für eine nachfolgende Diskussion an.

Nachteile

  • Die Bewertung und Gewichtung ist sehr individuell und kann je nach Person ganz unterschiedlich ausfallen. Die Festlegung der Kriterien, die Gewichtung und die Wahrnehmung der Zufriedenheit können von Person zu Person unterschiedlich ausfallen.
  • Bei einer grossen Anzahl an Produkten oder Bewertungskriterien kann die Methode sehr zeitaufwendig sein.

 

Im Allgemeinen ist die Nutzwertanalyse ein sehr hilfreiches Entscheidungsinstrument. Man sollte jedoch nicht für jede noch so kleine Entscheidung diese Methode anwenden, da der damit verbundene Aufwand den Nutzen überwiegen kann. Generell bietet Sie eine gute Diskussionsgrundlage und schafft Bewusstsein für verschiedene Teile eines Produkts.

Und wer weiss, vielleicht fährt beim nächsten Run my Accounts Besuch ein Mercedes mit unserem Aussendienstmitarbeiter vor.

 

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