Die Forschungsabteilung der Run my Accounts AG veröffentlicht zum ersten Mal die Ergebnisse ihrer Arbeiten. Die bahnbrechende Hypothese der Quantenbuchhaltung ist notwendig geworden, da die klassische Beschreibung der Buchhaltung an seine Grenzen gestossen ist.
Die Quantenbuchhaltung unterscheidet sich von der klassischen Buchhaltung in folgenden Punkten:
- Der Saldo kann nicht jeden beliebigen Wert annehmen, sondern nur bestimmte diskrete Werte. Man sagt er ist «quantisiert» oder «gequantelt».
- Quantenobjekte (zum Beispiel der Gewinn) zeigen je nach Betrachtungsweise – Eigenschaften von Soll oder Haben. Man spricht von Soll-Haben-Dualismus. Die wahre Natur der Quantenobjekte entzieht sich der konkreten Anschauung.
- Die Quantenbuchhaltung ist nicht deterministisch. D.h. der Jahresabschluss ist durch die Eröffnungsbilanz der Buchhaltung und allen Buchungen in der Periode, nicht eindeutig festgelegt. Es lassen sich nur Aussagen über Wahrscheinlichkeiten machen.
- Der Ausgang der Buchhaltung (Bilanz und Erfolgsrechnung) ist untrennbar mit der Beobachtung derer verbunden (Vergleiche http://de.wikipedia.org/wiki/Schrödingers_Katze).
Mathematische Formulierung:
Der Saldo eines Kontos mit Nummer N wird durch die Funktion
beschrieben (Saldofunktion zum Zeitpunkt t). Die Wahrscheinlichkeit einen bestimmten Saldo vorzufinden beschreiben wir durch das Betragsquadrat der Funktion:
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit reduzieren wir die Beschreibung auf die drei Eichzustände CHF -1, 0 und 1.
(Lemma: Den Finanzverantwortlichen interessiert sich sowieso nur, ob sein Konto leer, positiv oder negativ ist.)
Einzelne Kunden haben uns die Quantenzustände -pi, 0 und +pi vorgeschlagen. Das unbestimmte Integral der Dirac-Funktion der Saldofunktion wäre so auf 1 normiert (Formal schön, für den CFO aber irrelevant!).
Durch das Superpositionsprinzip lässt sich die Saldofunktion weiter aufteilen:
Mit diesem Formalismus lässt sich der Soll-Haben-Dualismus einfach beschreiben.
Buchungssätze werden in der Quantenbuchhaltung mit Operatoren im Hilbertraum dargestellt. Auf Anregung vieler Treuhänder, ist das einfacher verständlich! D.h. der komplizierte Buchungssatz «Bank an Debitoren 200 CHF» vereinfacht sich auf:
Unschärfe:
Die beiden Observablen Gewinn und Liquidität sind in der Quantenbuchhaltung kanonisch konjugiert. Bezeichnet man mit
die Unsicherheit des Gewinns, dann gilt für den Unsicherheitsbereich der Liquidität
folgende Ungleichung:
Mit anderen Worten: Ist der Gewinn genau bekannt, so nimmt die Unschärfe der Liquidität einen unendlichen Wert an. Diese wissenschaftliche Erkenntnis lässt sich wie folgt plausibilisieren: Ein unendlich genau bestimmter Gewinn erfordert den Einsatz von unendlich vielen Buchhalterstunden. Die Liquidität lässt sich nicht mehr genau bestimmen.
Ausblick:
Die aktuelle Forschung geht in Richtung «Viele Buchhaltungen Interpretation». Der Vorschlag geht so weit, dass die verschiedenen messbaren Zustände der Buchhaltung als Welten aufgefasst werden. Mit anderen Worten, sie werden zu jedem Gewinn oder Verlust eine passende Parallel-Welt finden.
UPDATE: Das war ein April-Scherz. Wir müssen uns wohl auch in den nächsten Jahren die Zeit mit klassischer Buchhaltung vertreiben – das gilt mindestens für die Unternehmer, die noch nicht mit den praktischen Buchführungsprozessen von Run my Accounts arbeiten.
Ich bin immer wieder erstaunt, welche Innovationskraft hinter Run my Accounts steckt. Zuerst revolutioniert Ihr den Buchführungsprozess und jetzt auch noch die Buchhaltung selber!
Was ich hier noch nicht verstanden habe: ist auch in der Quanten-Buchhaltung Soll = Haben? Muss der Gewinn in der Erfolgsrechnung dem Gewinn in der Bilanz entsprechen?