Unternehmenswert steigern leicht gemacht: 7 Mittel zum Erfolg (Teil 3)

Viele KMU in der Schweiz kämpfen mit dem stärker werdenden Wettbewerb und gleichzeitig steigenden Kosten. Wie sollen Sie damit am besten umgehen? Wir zeigen Ihnen Mittel zum Erfolg! Den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern erlaubt Ihnen, sich eine gute und stabile Position im Wettbewerbsumfeld zu sichern. Insbesondere im heutigen Marktumfeld wird dies immer wichtiger. In dieser Blogreihe zeigen wir Ihnen, wie Sie dies mit 7 einfachen Mitteln erreichen können. Die ersten beiden Mittel, die Reduktion des negativen Cash-Flows, sowie Preisanpassungen haben wir Ihnen bereits letzte Woche vorgestellt. Im heutigen Blog stellen wir Ihnen das dritte Mittel vor: Die Umsatzkosten

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Mittel Nr. 3: Die Umsatzkosten in Prozent

Begründen Sie Ihre Entscheidungen bisher nur auf Zahlen? Dies ist sicherlich nicht komplett verkehrt, Run my Accounts rät Ihnen aber, ebenfalls eine andere Sicht einzuführen: Werte und Veränderungen in Prozent. Prozentuale Werte liefern Ihnen auf den ersten Blick mehr Informationen, als wenn Sie nur zwei Zahlen gegenüberstellen würden. Gerne schildern wir Ihnen diese Situation mit ein Beispiel von einem unserer Kunden, der vor der Zusammenarbeit mit Run my Accounts keine genaue Übersicht über seine Finanzen hatte. Dies wurde nach Beginn der Zusammenarbeit anders. Der Online-Buchhalter von Run my Accounts hat unserem Kunden eine andere Sichtweise aufgezeigt: Die Umsatzkosten in Prozent. Der Online-Buchhalter ermittelte den Prozentsatz der Umsatzkosten gegenüber dem eigentlichen Nettoertrag. Diese Berechnung machte unser Online-Buchhalter über alle Produkte und Dienstleistungen hinweg. So war es für den Kunden viel klarer ersichtlich, ob er bisher gut oder eher mässig gewirtschaftet hat. Da diese Messung regelmässig durchgeführt werden kann, konnte der Kunde jetzt ganz einfach gewisse Perioden miteinander vergleichen, ohne auf die einzelnen Werte im Detail eingehen zu müssen. Die prozentuale Veränderung der Umsatzkosten lieferte ihm einen schnellen und ausreichenden Überblick.

In unserem ersten Blog in dieser Reihe haben wir Sie bereits darauf hingewiesen, dass es wichtig ist die Umsatzkosten zu analysieren. Das sind die Kosten, die unmittelbar mit dem Produktverkauf verbunden sind. In diesem Blog werden wir Sie darauf hinweisen, wie Sie diese wichtigen Kosten möglichst tief halten und somit profitabler wirtschaften können.

Für jeden Unternehmer sollte es offensichtlich sein, dass zu senken eine positive Strategie ist. Dennoch verstehen nur wenige Unternehmer das Ausmass auf die Finanzzahlen: Jeden Franken den Sie bei den Umsatzkosten sparen können, fliesst direkt in Ihren Profit!

Um dies besser aufzeigen zu können muss gesagt sein, dass es zwei Arten von Kosten gibt: Direkte Kosten (Umsatzkosten) oder indirekte Kosten (Gemeinkosten). Der Unterschied dieser beiden Arten kann wie folgt erklärt werden. Umsatzkosten fallen nur an, wenn Sie etwas verkaufen. Gemeinkosten wiederum haben Sie auch ohne einen direkten Verkauf. Die Büro- oder Fabrik-Miete zum Beispiel gehört zu den Gemeinkosten und fällt unabhängig von Ihren Verkaufszahlen regelmässig an. Im Gegensatz dazu stehen die Umsatzkosten, die nur für den Einkauf von Material oder Bezahlung von anderen Dienstleistern anfallen, also nur wenn Sie etwas verkaufen oder Umsatz erzielen.

Sie müssen zwingend zwischen Umsatzkosten und Gemeinkosten unterscheiden, denn jeder Unternehmer sollte wissen was sein Bruttogewinn ist. Den Bruttogewinn können Sie durch das Abziehen der Umsatzkosten aus der Ertragsgrösse herleiten. Sie sollten den Bruttogewinn auch mit dem von anderen Unternehmen in Ihrer Branche vergleichen.

Folgende Kosten sind Umsatzkosten

  1. Einkauf von Materialien und Dienstleistungen, die bei Ihrem Produkt anfallen
  2. Bewegungen im Lagerbestand: Was Sie bei Beginn im Vergleich zum Ende der Buchhaltungsperiode im Lagerbestand haben
  3. Frachtkosten (beim Einkauf und Verkauf)
  4. Personalkosten für die Herstellung einer Dienstleistung oder eines Produktes
  5. Kosten beim Import und für gewisse Abgaben
  6. Preissenkungen, Rabatte oder Give-Aways
  7. Lageranpassungen / Verschwendungen
  8. Rücknahmen und Zulagen
  9. Rohstoffe
  10. Herstellungskosten
  11. Verpackungen
  12. Sonstige Kosten für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen

Die Veränderung der Umsatzkosten ist das effektivste Mittel, um den Profit zu steigern. Es ist möglich, eine grössere Gewinnsteigerung durch eine Reduktion der Umsatzkosten um einen kleinen Prozentsatz herbeizuführen, anstatt die Umsätze (Verkaufszahlen) um einen grossen Faktor zu erhöhen. Das hängt damit zusammen, dass die Umsatzkosten mit steigenden Verkaufszahlen in der Regel ebenfalls zunehmen und somit den Profit nicht massgeblich beeinflussen können.

Gerne stellen wir Ihnen die folgenden 7 Varianten vor, wie Sie die Umsatzkosten aktiv senken können:

Material-Verschwendung:

Versuchen Sie weniger Materialien in Ihrer Produktion zu verwenden, indem Sie Ihre Produktionsprozesse regelmässig optimieren und unnötige Verschwendung minimieren. Bei einem Metall-Produktionsbetrieb kann dies zum Beispiel die optimale Platzierung der Stanzmuster erreicht werden.

Produktive Zeit:

Maximieren Sie die produktive Zeit von Dienstleistern und dem eigenen Personal, indem Sie die nicht verrechenbare Zeit messen. Belohnen Sie Ihre Mitarbeiter wenn diese Ihre Effizienz steigern und Zeitersparnisse herbeiführen. Vielleicht können Sie gewisse Arbeiten auch auslagern? Heute gibt es bereits mehrere Freelancer-Portale, in denen Sie Fachkräfte für die verschiedensten Jobs sehr einfach online finden. Ein Beispiel wäre upwork. Das Auslagern von Tätigkeiten könnte die Auslastung eines teuren Mitarbeiters durch unrentable Arbeiten reduzieren, sodass sich dieser vermehrt verrechenbaren Dienstleistungen widmen kann.

Dies kann durch eine Wartung der Kaffeemaschine von Spezialisten anstatt des einen Mitarbeiters oder aber durch die Auslagerung der Buchhaltung erreicht werden.

Verhandlungen mit Lieferanten:

Evaluieren Sie regelmässig die Kreditoren-Seite und suchen Sie nach Optimierungen in Ihrer Zusammenarbeit. Wie arbeiten Ihre Lieferanten heute? Was kann verbessert werden? Gibt es andere Lieferanten die effizienter, besser und zudem noch günstiger arbeiten oder produzieren? Evaluieren Sie den Prozess. Allenfalls ist Ihr Lieferant auch dankbar, wenn Sie aktiv mit Ihm an einer effizienteren Gestaltung der Zusammenarbeit arbeiten, da auch er davon profitieren kann.

Innovation Ihrer Prozesse:

Welche Produktionsprozesse oder Dienstleistungsprozesse nutzen Sie heute? Gibt es neue Industriestandards, die innovativer und effizienter sind? Lernen Sie in von Ihren Mitbewerbern oder gehen Sie an Branchenevents und Messen. Versuchen Sie hier immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Es kann sehr hilfreich sein, neuste Arbeitsweisen schnell einzuführen, da insbesondere mit der Digitalisierung in vielen Bereichen eine massive Effizienzsteigerung erreicht werden kann.

Beachtung von verschiedenen Währungen:

Falls Sie im Ausland einkaufen, sollten Sie ständig nach dem besten Wechselkurs Ausschau halten. Denken Sie daran, dass Sie sich gegen Währungsschwankungen absichern können.

Verwalten Sie Ihre Margen:

Kontrollieren Sie die Umsatzkosten auf einer regulären Basis und messen Sie die prozentualen Veränderungen über eine längere Periode. So sehen Sie den Einfluss Ihres Handelns und können weitere Optimierungen angehen.

Führen Sie einen Bestellprozess ein:

Lassen Sie nicht Jeden in Ihrer Organisation Produkte oder Dienstleistungen nach Bedarf bestellen und einkaufen. Führen Sie einen Einkaufs-Prozess ein und kontrollieren Sie was von wem und welcher Abteilung eingekauft wird. Sie können auch mit Budgets pro Geschäftsbereich oder Abteilung arbeiten und die Rechnungen beim Rechnungseingang auf gewisse Kostenstellen buchen. Grössere Firmen sollten sich überlegen, einen Einkäufer zu engagieren, der den Einkaufsprozess als Ganzes organisiert und optimiert.

Fazit

Dies sind verschiedene Ansätze, wie Sie Ihre Umsatzkosten aktiv beeinflussen können. Wenn Sie Ihre Umsatzzahlen steigern, müssen Sie automatisch auch mehr Kapital aufwenden, um die erhöhte Produktion stemmen zu können. Wenn Sie dagegen die Umsatzkosten reduzieren, erhalten Sie die gleiche oder sogar eine höhere Gewinnsteigerung.

In diesem dritten Teil der Blogreihe haben Sie nun einiges über Umsatzkosten gelernt. Nächste Woche zeigen wir Ihnen eine weitere Möglichkeit, wie Sie ganz einfach und nachhaltig den Wert Ihres Unternehmens in Zukunft steigern können.

1 Kommentar zu «Unternehmenswert steigern leicht gemacht: 7 Mittel zum Erfolg (Teil 3)»

  1. Sehr viele interessante Tipps. Vielen Dank für Ihren gelungenen Beitrag. Ich möchte u. a. auf die Wichtigkeit des Punktes «Produktive Zeit» hinweisen. Besonders für Schweizer-KMU ist der effiziente Einsatz von spezialisierten Fachkräften ausserhalb Ihrer eigenen vier Wände sehr nützlich. Da kann sich die Stammbelegschaft sich auf das Wesentliche konzentrieren und die Sonderaufgaben Spezialisten überlassen. Ich nutze immer wieder die Freelancer von der Schweizer Plattform Freelancer-Schweiz. Da weiss ma, was man hat. Ich habe auch andere Plattformen benutzt, war aber enttäuscht von der Qualität der gelieferten Arbeiten. Bei Freelancer-Schweiz.ch sind fast 90% Schweizer-Freiberufler.

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